Mehr zum Thema „Madagaskar Auswandern!“
In einem anderen Eintrag, „Willkommen in Madagaskar“, habe ich bereits die Einreise nach Madagaskar mit einem Touristenvisum behandelt. Doch was passiert, wenn man den Wunsch hat, sein Leben zu ändern und sich langfristig im Land niederzulassen, in dem der Pfeffer wächst? Oder wenn man beispielsweise den nördlichen Winter im südlichen Sommer verbringen möchte? Wie lebt man auf Madagaskar und welche Herausforderungen müssen überwunden werden, um diese Entscheidung realisieren zu können? Viele Menschen denken über das Thema „Madagaskar auswandern“ nach, doch die Umsetzung ist nicht immer einfach.
In diesem Beitrag gebe ich einen detaillierten Überblick darüber, wie man nach Madagaskar auswandern kann.
Zunächst sollte man einige Reisen in das Land unternehmen, um zumindest eine vage Vorstellung davon zu bekommen, was einen erwartet und ob man mit der Realität, die einem dort begegnen wird, zurechtkommt. Denn die Vorstellung, die man aus Europa von diesem faszinierenden Land hat, ist in vielen Fällen völlig irreführend. Wer bereits mehrere Reisen nach Madagaskar unternommen hat, weiß, was ihn erwartet, doch es ist immer noch schwer, die Menschen, ihre Mentalität und die Lebensweise der Madagassen vollständig zu verstehen und sich darauf einzustellen. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man als Tourist zu Besuch ist oder ob man hier dauerhaft lebt.
Eine solche Entscheidung, wie sie viele, die „Madagaskar auswandern“ möchten, treffen, sollte daher niemals leichtfertig getroffen werden, ohne die nötige Erfahrung und ohne ausreichende Vorbereitung.
Unabhängig davon, mit welchem Einkommen man nach Madagaskar zieht – ob als Rentner oder Unternehmer – wer die lokalen Regeln nicht schnell begreift, hat nur geringe Chancen, länger als sechs Monate zu bleiben. Es gibt viele „Fallen“ und Hindernisse, die einem ständig im Weg stehen können.
Die einfachste und weniger risikobehaftete Gruppe sind Rentner oder Menschen, die ein regelmäßiges Einkommen aus Europa haben und hier meistens sehr gut leben können. Doch selbst diese Gruppe muss sich bewusst sein, dass die Integration und das Leben in einem fremden Land mit vielen Herausforderungen verbunden sind.
Die Einreisebedingungen nach Madagaskar sind relativ unkompliziert, aber ich werde später mehr dazu erklären.
Vor dem großen Schritt ist es ratsam, sich bei der letzten Urlaubsreise in Madagaskar beim „Fokontany“ anzumelden. Mit der Quittung dieser Anmeldung und dem Reisepass kann man dann ein Bankkonto eröffnen.
Der nächste Schritt findet, zum Madagaskar auswandern, dann in Europa statt:
Man muss ein Führungszeugnis ohne Eintrag besorgen und es von einem beeidigten Übersetzer ins Französische übersetzen lassen. Wer vorbestraft ist, kann kein Langzeitvisum für Madagaskar erhalten.
Entweder über das Internet die erforderlichen Formulare auf der Website der nächstgelegenen Madagassischen Botschaft herunterladen oder für diejenigen, die sich in der Nähe einer Botschaft oder eines Konsulats aufhalten, dort direkt nach den notwendigen Informationen fragen.
Danach muss man sich persönlich bei der Botschaft vorstellen und den Antrag begründen. Rentner oder Menschen, die ein regelmäßiges Einkommen vorweisen können, sind hier im Vorteil.
Ein weiteres unkompliziertes Verfahren betrifft die Menschen, die mit einem Madagassen verheiratet sind oder Kinder aus Mischehen haben – sie erhalten ebenfalls ein langfristiges Visum aus Gründen der Familienzusammenführung.
Unternehmer und Gründer müssen zunächst die rechtlichen und administrativen Grundlagen in Madagaskar regeln und dann ihr Unternehmen dort gründen.
Wer in einer Hilfsorganisation oder als Missionar tätig ist, kann ebenfalls ein Visum beantragen, wenn diese Begründung vorliegt.
Bei der Botschaft muss man dann das sogenannte „Visa transformable“ beantragen. Dieses Visum muss, wie bereits erwähnt, begründet werden, es ist kostenpflichtig und nur einen Monat nach der Einreise gültig.
Einreise nach Madagaskar mit dem „Visa Transformable“
Alle erforderlichen Unterlagen sollten bereits vorbereitet sein. Es ist äußerst hilfreich, wenn man gut Französisch spricht und jemanden an seiner Seite hat, der bei den Behörden effizient hilft. Viele bieten diesen Service an, jedoch sind nur wenige wirklich hilfreich.
Für diejenigen, die kein Französisch sprechen, ist eine Beratung und Unterstützung unerlässlich. Ohne diese Hilfe könnte es schwieriger werden, die bürokratischen Hürden zu überwinden, die Madagaskar Auswandern mit sich bringt.
Es werden viele Dokumente verlangt, die von verschiedenen Behörden in Madagaskar abgestempelt werden müssen. Alle Unterlagen müssen innerhalb eines Monats beim Innenministerium in Antananarivo eingereicht werden. Bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird, kann man mit einer vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung ruhig im Land bleiben. Diese Genehmigung kann bei Bedarf verlängert werden.
Die endgültige Entscheidung sollte nicht länger als drei Monate auf sich warten lassen, wenn alle Unterlagen korrekt sind und der Aufenthalt gut begründet wurde. Dennoch ist während des gesamten Verfahrens eine Hilfe durch erfahrene Ansprechpartner sehr wichtig.
Nach dem ganzen Papierkram kann man entweder ein angenehmes und friedliches Leben genießen oder jedoch auch in Langeweile und Sucht verfallen – oft werden diese Erfahrungen als „Venusfalle“ beschrieben. Hierbei bilden sich ältere Herren (manchmal auch Damen) ein, plötzlich 30 Jahre jünger zu sein, nur um nach ein paar Monaten festzustellen, dass sie deutlich ärmer geworden sind, aber keineswegs jünger.
Es gibt allerdings auch viele Mischehen, die sehr gut funktionieren und oft harmonischer sind als in Europa.
Viele Franzosen, insbesondere Rentner, haben sich in Madagaskar ein neues Zuhause geschaffen und wollen nie wieder nach Europa zurückkehren.
Das Arbeiten in Madagaskar ist jedoch deutlich schwieriger, obwohl viele Geschäftsmöglichkeiten bestehen. Das Land ist sehr arm, und ohne fundierte Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten enden Unternehmungen oft tragisch und in relativ kurzer Zeit. Man sollte daher nur so viel investieren, wie man sich im Falle eines Scheiterns leisten kann zu verlieren. Dies mag pessimistisch klingen, aber es ist ein realistischer Ratschlag.
Sollten interessierte Leser konkrete Fragen zu diesem Thema „Madagaskar auswandern“ haben, beantworte ich diese gerne präziser.