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Der Naturschutz auf Madagaskar

Madagaskar gilt als artenreiches Paradies auf dieser Erde. Eine außergewöhnliche Flora mit zahlreichen Orchideen, Blütenpflanzen und Baumarten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt, wird von einer ebenfalls beeindruckenden und einzigartigen Fauna bevölkert: Lemuren, Fossas und zahlreiche Vögel und Insekten, die als endemisch eingestuft werden, sind auf der Insel zuhause. Lange Zeit konnten sich die Tiere und Pflanzen auf Madagaskar völlig uneingeschränkt und frei entwickeln. Es gab kaum Feinde und der Mensch besiedelte die Insel erst vor relativ kurzer Zeit. Dann aber begann sich das Leben für die Tiere und Pflanzen auf Madagaskar zu verändern. Wie immer, wenn der Mensch ins Spiel kommt, stehen für die Natur verschiedene Veränderungen ins Haus, die in den seltensten Fällen gut aussehen. Zunächst einmal brauchten die Menschen Platz, um ihre Dörfer und Häuser zu erbauen. Sie rodeten hierfür weite Teile des Regenwaldes. Zudem brauchten die Menschen Platz, um Ackerbau betreiben zu können, und auch dafür rodeten sie Teile des Regenwaldes. Auch Ihr Nutzvieh benötigte ausreichend Raum, um prächtig gedeihen zu können, was wiederum eine Rodung des Regenwaldes auf Madagaskar mit sich brachte. Heute sind von den einstmaligen Waldbeständen nur noch rund 10 Prozent übrig. Ein Ende der Rodungen ist bislang noch nicht in Sicht. Dass dies katastrophale Folgen für das Ökosystem auf Madagaskar mit sich bringt und viele der zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, die Madagaskar so einzigartig machen, bald nicht mehr auf diesem Planeten zu finden sein werden, ist bis zur Bevölkerung Madagaskars bislang noch nicht vorgedrungen. Zu groß sind die Sorgen um das eigene Überleben in dem armen Land. Korrupte Politiker und Beamte sowie die instabile Regierungssituation machen den Naturschutz nicht gerade zu einem einfachen und unkomplizierten Projekt. Nachfolgend möchten wir einen kleinen Einblick in die aktuelle Situation auf Madagaskar gewähren. Dies soll in Ihnen ein besseres Verständnis für die Probleme, die die Natur auf Madagaskar hat, wecken. Außerdem soll mit den nachfolgenden Ausführungen darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Tourismus auf Madagaskar eine wichtige Rolle beim Naturschutz spielen kann. Wenn Sie demnach eine Reise nach Madagaskar planen und gern Ihren nächsten Urlaub auf dieser beeindruckend schönen Insel verbringen möchten, bietet es sich an, vorab kurz einen Blick auf die nachfolgenden Informationen zu werfen. Wenn Sie weitere Fragen haben oder sich für konkrete Auskünfte zu unseren Reiseangeboten interessieren, empfehlen wir Ihnen eine kurze und unverbindliche Kontaktaufnahme.

Die Naturschutz-Probleme auf Madagaskar

Einige Probleme, mit denen die Natur auf Madagaskar zu kämpfen hat, wurden bereits im einleitenden Teil angeführt. An dieser Stelle soll hierauf noch deutlich Bezug genommen werden. Der Mensch spielt die größte und wichtigste Rolle in dem Prozess, der die Natur auf Madagaskar in eine solche Bredouille gebracht hat. Von Beginn an waren die Menschen auf Madagaskar auf die Landwirtschaft angewiesen und von Beginn an gehörte Madagaskar eher zu den ärmeren Ländern. Rodungen für die Landwirtschaft und das Nutzvieh waren deshalb von Beginn an ein großes Problem auf Madagaskar. Später wurde die Brandrodung dann zwar verboten, dieses Verbot wurde aber nur kurze Zeit später wieder aufgehoben. Die Menschen auf Madagaskar rodeten aber nicht nur im großen Stil, sondern vernichteten häufig auch einfach nur kleinere Teile des Regenwaldes, um für die eigene Familie ein Feld bewirtschaften zu können und das Überleben der Eigenen zu sichern. Die Bevölkerung Madagaskars ist sich auch heute der Konsequenzen dieser Handlungen nur bedingt bewusst. Das liegt vor allem daran, dass viele Menschen so arm sind, dass sich der komplette Tagesablauf nur darum dreht etwas Essbares für die nächste Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen. Die Landwirtschaft ist außerdem nicht nur das wichtigste Glied, um die Ernährung der Madagassen sicherzustellen, sondern gleichzeitig auch die einzige Möglichkeit, um Einnahmen zu generieren. Über die Tatsache, dass für das Anpflanzen von Bananen, Kokospalmen oder Sisal viele bedrohte Tierarten und -pflanzen weichen müssen, gerät diesbezüglich leicht in den Hintergrund.

Reis auf Madagaskar

Viele Menschen meinen, dass vor allem in den asiatischen Ländern ein besonders großer Reiskonsum auf der Tagesordnung steht. Tatsächlich wird jedoch nirgendwo auf der Welt so viel Reis wie auf Madagaskar gegessen. Und das ist ein echtes Problem. Auf Madagaskar wird der Reis entweder als Bergreis oder in Terrassen angebaut. Beide Varianten bedürfen einer vorherigen Rodung des Regenwaldes und sind mit einem relativ geringen Ertrag gesegnet. Das Klima und die ökologischen Bedingungen sind für den Reisanbau auf Madagaskar als eher ungünstig einzustufen. Andere Pflanzen wie zum Beispiel Kartoffeln würden auf Madagaskar deutlich besser gedeihen und einen weitaus größeren Teil der Bevölkerung längerfristig satt machen. Doch der Reis wird auf Madagaskar geradezu kultisch verehrt. Vermutlich kamen die ersten Reiskörner schon vor mehr als 1.000 Jahren nach Madagaskar und seitdem ist dieses kleine Korn von den Tellern der Madagassen nicht mehr wegzudenken. Auch die kulturelle Bedeutung wird einem schnell bewusst, wenn man beispielsweise bedenkt, dass der größte und wertvollste Geldschein auf Madagaskar das Abbild einer Reispflanze trägt. Für Umweltschützer ist der Reisanbau auf Madagaskar aber ein echter Graus: Viele kleine, nicht zusammenhängende Felder, werden derart stark und intensiv bewirtschaftet, dass nicht nur die Erträge immer weiter sinken, sondern dass auch der Boden immer stärker ausdörrt. Sobald die Felder dann nichts mehr hergeben, ziehen die Menschen weiter und roden neue Teile des Regenwaldes, um weitere Reisfelder anbauen zu können. Große Bemühungen wären deshalb zum einen angemessen, um den Reisanbau auf Madagaskar zu optimieren: Größere Erträge auf kleineren Flächen mit weniger Arbeit und einer geringeren Ausbeutung des Bodens und der Natur wären wünschenswert. Zudem sollte versucht werden andere Grundnahrungsmittel in den Speiseplan der Madagassen zu intergieren, um so auf kleineren Flächen größere Erträge zu erzielen und mehr Menschen dauerhaft satt zu machen.

Zebu Rinder auf Madagaskar

Neben dem Reisanbau sind auch die Rinder ein besonders großer Gefahrenfaktor für die Natur auf Madagaskar. Rinder gelten auf Madagaskar als Nahrungsquelle und gleichzeitig auch als Statussymbol. Mittlerweile hat die Zahl der auf Madagaskar lebenden Zebu Rinder die Zahl der dort lebenden Menschen schon längst überhol. Die Rinder jedoch brauchen Weideflächen und genügend Platz, um prächtig und gesund gedeihen zu können. Das wiederum zieht wieder zahlreiche Rodungen nach sich. Dabei werden viele Rinder, vor allem Zebus, auf Madagaskar gar nicht unbedingt wegen ihres Fleisches oder ihrer Milch gehalten, sondern einfach nur, weil sie ein Zeichen von Reichtum und Wohlstand sind. Mittlerweile werden allerdings auch Projekte angeregt, die beabsichtigen das Fleisch der Zebus zu exportieren. Sollte in diesem Zusammenhang tatsächlich eine umfassende Rinderzucht auf Madagaskar entstehen, könnte das für die Natur und das Ökosystem auf der Insel bittere Folgen haben, da davon auszugehen ist, dass noch mehr Waldflächen weichen müssen, um das Plus an Rindern zu unterhalten.

Der Raubbau auf Madagaskar

Ein weiterer wichtiger Faktor, der mit den durchschnittlichen Madagassen nur wenig zu tun hat und nicht in das tägliche Leben der Bevölkerung integriert ist, ist der Raubbau an Edelhölzern, der auf Madagaskar exzessiv betrieben wird. Viele Tonnen Edelhölzer werden jährlich illegal oder halblegal in den Regenwäldern Madagaskars geschlagen und dann ins Ausland transportiert. Dahinter stehen meist geschmierte oder korrupte Politiker und Beamte, die ihre schützende Hand über diese illegalen Aktivitäten halten. Noch vor wenigen Jahren war das Schlagen der Edelhölzer auf Madagaskar strengstens verboten. Durch den turbulenten und instabilen Regierungswechsel im Jahr 2009 hat sich die Korruption in verschiedenen Bereichen aber wieder deutlich breit gemacht. Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Faktor, der nicht nur im Zusammenhang mit dem Schlagen von Edelhölzern steht: Viele Teile Madagaskar sind wenig zugänglich, werden nicht von Menschen bewohnt und sind zu Fuß oder mit dem Auto nur schwer zu erreichen. Das bedeutet, dass Kontrollen in diesen Gebieten nur sehr selten bzw. gar nicht durchgeführt werden. Auch die enormen Kosten, die mit derartigen Kontrollen verbunden wären, kann sich auf Madagaskar niemand leisten. Dementsprechend sind es vor allem die illegalen Holzhändler, aber auch Jäger, die von den derzeitigen Zuständen auf der Insel profitieren. Auch das Jagen vieler bedrohter Tierarten wird auf Madagaskar noch immer viel zu häufig geduldet.

Wie können Verbesserungen erzielt werden?

Die vorherigen Ausführungen haben eindeutig gezeigt, dass Madagaskar hinsichtlich des Naturschutzes eine große und schwer zu bewältigende Aufgabe vor sich hat. Vor allem die Aufklärung und Integration der Madagassen müsste eigentlich ganz oben auf der Liste der in Angriff zu nehmenden Aufgaben stehen. Leider scheint sich hierfür niemand wirklich verantwortlich zu fühlen. Doch erst wenn die Menschen wissen, was Brandrodungen für mehr Ackerflächen oder die überall so beliebte Holzkohle für ihr derzeitiges Naturparadies bedeutet, kann ein Umdenken einsetzen. Dies wird auf der anderen Seite aber auch nur dann möglich, wenn den Menschen wirkliche Alternativen angeboten werden. So lange die Landwirtschaft der wichtigste Arbeitgeber für die meisten Menschen des Landes und gleichzeitig auch noch Hauptnahrungsquelle ist, sind die Madagassen darauf angewiesen ihre kleinen Felder zu bestellen, abzuernten und neu anzulegen. Eine Alternative kann zum Beispiel der Tourismus sein wenn es sich um nachhaltige Projekte handelt. Die dort verdienten Gelder können nicht nur direkt in verschiedene Naturschutzprojekte fließen, sondern parallel auch dazu dienen, die Bevölkerung zu entlasten. In diesem Zusammenhang müsste aber sichergestellt werden, dass das Geld auch wirklich da ankommt, wo es gebraucht wird.

Die bisherigen Bemühungen von Naturschutzorganisationen und auch von den Regierungen Madagaskars reichen nicht aus, um dem Brandschatzen der Menschen auf der Insel Einhalt zu gebieten. Noch vor wenigen Jahren gingen Wissenschaftler davon aus, dass bereits im Jahre 2020 keinerlei ursprünglicher Regenwald mehr auf Madagaskar zu finden sein würde. Diese Schätzungen gelten mittlerweile als überholt, sind jedoch keineswegs aus der Welt geschafft worden. Die Jahreszahl hat sich lediglich ein wenig nach hinten verlagert. Viele Naturschutzgebiete und Nationalparks sind mittlerweile auf Madagaskar eingerichtet worden, aber das hält die Jäger, die Bauern und andere nicht davon ab, die Natur auf der Insel weiterhin aus verschiedenen Gründen auszubeuten. Dahinter steckt keinesfalls immer eine böse Absicht, wie in den obigen Ausführungen deutlich geworden ist. Wichtig ist deshalb, dass der Arten- und Naturschutz auf Madagaskar genau jetzt endlich in angemessenem Umfang umgesetzt wird. Auch Sie können mit einer Reise nach Madagaskar einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Wenn Sie beispielsweise auf einer unserer Naturreisen einen der vielen Nationalparks besuchen, tragen sie mit dem entsprechenden Eintrittsgeld zum Erhalt dieses Parks bei. Auch alle anderen Einnahmen aus dem touristischen Bereich können dabei helfen, die Natur der Roten Insel zu schützen. Denn wenn die Regenwaldbestände dort erst einmal abgeholzt wurden, sind nicht nur zahlreiche einzigartige Lebensformen dem Untergang geweiht, sondern auch das menschliche Leben auf der Insel wird nicht mehr möglich sein.

Naturschutz

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Nach 10 Monaten völliger Inaktivität sind Selbständige in der Tourismusbranche auf Madagaskar völlig einkommenslos. Eine Öffnung der Grenzen ist in Madagaskar nicht in Sicht, und wir befinden uns am Beginn der Regenzeit, also der Nebensaison, auch in normalen Zeiten. Ich habe eine Spendenaktion für die Fremdenführer und Fahrer, die ich gut kenne ins Leben gerufen. Von diesem Geld kaufen wir Reis und andere lebenswichtige Dinge und verteilen diese, wenn möglich, regelmäßig bis zur Wiederaufnahme der Reiseaktivitäten frühestens im April 2021. Mein besonderer Dank gilt denjenigen, die bereits gespendet haben. Ich werde morgen mit dem Kauf von Reis beginnen und noch in dieser Woche mit der Verteilung beginnen.
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